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Foto: Elsendorfer Heimatbuch "Elsendorf - Chronik einer Abenstalpfarrei" von Franz Huber, erschienen 2003

Elsendorf im Wandel der Zeit

Elsendorf, 2009.

Auf dem heutigen Kirchplatz stand einst die Urzelle des Dorfes
Graf-Anwesen „beim Hofbauer“ wurde 1967 abgerissen und ausgesiedelt

 

 

Der Elsendorfer Kirchplatz um 1930 und heute.

Fotos: Staatsarchiv Landshut / Helmut Biebl


Wo derzeit noch die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Elsendorfer Kirchplatzes laufen, stand früher das Graf-Haus, „beim Hofbauer“ genannt. Über die Geschichte und die Eigentümer dieses Anwesens berichtet der Chronist Franz Huber in der Pfarr- und Gemeindechronik:

Das Anwesen des „Hofbauer“ galt als ganzer Hof und ist einer der Elsendorfer Urhöfe. Zu ihm gehörten einst noch drei weitere Hofstätten. Als Pfarrer Schrittenloher im Hofbauer-Garten das Almosenhaus baute, überließ er dem „Hofbauer“ dafür das Haus Nummer 17. 1632 überfallen schwedische Soldaten das Haus: „Georg Perkhammer ist durch tödliche Streiche der Reiter abgegangen, die Wittib und drei Kinder sind vorhanden, der Hof stehet noch, allein aber nichts angebaut worden“.

Danach übernimmt Hanns Hofpaur das „Sach“, gefolgt um 1665 von Georg Hofpaur und 1689 von Jacob Hofpaur. 1731 heiratet die Tochter Katharina nach Heising, wo sie am 3. Mai 1740 bei einem Brand zusammen mit zwei Kindern jämmerlich in den Flammen umkommt. 1744 folgt Mathias Ostermayer aus Gütersdorf, der noch immer das Obereigentumsrecht über die längst abgetrennten Häuser Nummer 7, 9 und 17 besitzt.

1778 übernimmt Anton Moreis von Appersdorf, 1811 der Sohn Anton, 1841 sein Sohn Georg Moreis, der später nach Pürkwang und dann nach Landersdorf zieht. Georg Moreis schmiedete 1865 Pläne, ein Wirtshaus zu betreiben. Zur gleichen Zeit befasste sich auch der Metzger Archus Neumayer mit dem Gedanken, eine Bierwirtschaft zu errichten.

Weil beide Anwesen direkt an die Pfarrkirche angrenzten, fürchtete Pfarrer Kellnberger, „sein Gotteshaus werde jetzt mit Wirtshäusern hart umstellt“. „Die Bierwirtschaften wirken destruktiv auf die Moralität und ziehen einen Verfall der Sitten nach sich“, gab der Pfarrer an. Aus dem Vorhaben ist aber dann nichts geworden.

1882 kauft Ignaz Graf von Egglhausen das Anwesen. 1921 übernimmt der Sohn Sebastian Graf und 1954 dessen Sohn Josef Graf. Im Jahr 1967 verschwindet dieser Hof, der vielleicht die Urzelle des Dorfes gebildet hat, und wird in die Ratzenhofener Straße ausgesiedelt. Die ehemalige Hofstelle ist heute Kirchenparkplatz und Standort des neuen Feuerwehrhauses.

Nachdem das im Jahr 2003 erschienene Elsendorfer Heimatbuch vergriffen war, wurde die Chronik nun mit einer Auflage von 500 Exemplaren neu gedruckt. Das Buch ist erhältlich bei der Verwaltungsgemeinschaft in Mainburg. Der Kaufpreis beträgt 25 Euro.

(Beitrag aus dem Jahr 2009)

 

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